Stark gegen Sucht

Nein homepageJugendliche stark zu machen gegen Suchtmittel und Drogen, für dieses wichtige Ziel engagieren sich Polizei, Schule, Sozialarbeit und Landesschulbehörde. Was liegt da näher als gemeinsam einen Tag zum Thema Suchtprävention zu gestalten und soziale, gesundheitliche und rechtliche Aspekte im Rahmen eines Projektes zu bündeln! Ein Arbeitskreis „Prävention" unter Leitung von Michael Schröder, Sachbearbeiter für Prävention bei der Polizei im Bereich Ammerland, erstellte ein Konzept für einen Aktionstag.

Am GZE konnten zwei Gruppen des 9. Jahrgangs dieses Angebot wahrnehmen: am 28.4.2019 eine Zwischenahner Klasse, am 20.5. eine Klasse in Edewecht.


Material homepageDie erste Doppelstunde diente der Auseinandersetzung mit den sozialen Hintergründen von Sucht. Dieser Teil wurde in Zwischenahn angeleitet von Katja Vogt, Schulsozialpädagogin an der GOBS Friedrichsfehn; in Edewecht moderierte Christine Hermann, Präventionsbeauftragte des GZE.
Zum Einstieg wurde eine „Drogenkiste" herumgereicht und jeder Jugendliche konnte zu den Exponaten darin etwas erzählen. Natürlich waren die Schnapsflaschen, Partyklopfer und Zigarettenpackungen leer, und das Pulver in den kleinen Plastiktütchen war nur harmloser Zucker. Dennoch reizte die Sammlung zum Erzählen und so wurde zwanglos ein weites Feld an Themen geöffnet.

Chipsexperiment in Klasse 9 homepageDas anschließende „Chips-Experiment" verdeutlichte, wie schwer es ist, bei „NEIN!" zu bleiben und nichts von den angebotenen Chips zu essen, obwohl alle anderen mit subtilen Methoden und verlockenden Argumenten Druck ausüben. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse entwickelten danach kreative Abwehr-Strategien, wie zum Beispiel „sich Verbündete suchen", „mit Humor antworten" oder „externe Faktoren wie Sportwettkämpfe, Allergien oder Elternverbote vorschieben".


In der zweiten Doppelstunde stellten Karin Müller bzw. Malte Hümme die biologischen Mechanismen von Suchtentstehung dar. An einem Modell der Synapsen im Gehirn wurde sehr deutlich, dass Sucht konkrete körperliche Veränderungen bewirkt, die dann eine Abhängigkeit und Entzugserscheinungen auslösen. Der oft z.B. von erwachsenen Rauchern gehörte Satz „Ich könnte jederzeit aufhören, wenn ich will!" wurde so eindrucksvoll entlarvt.


Evaluation homepageDie dritte Doppelstunde gestaltete der Präventionsbeauftragte der Polizei im Ammerland, Michael Schröder. Als ehemaliger Drogenfahnder faszinierte er die Jugendlichen mit fesselnden Erzählungen aus seiner Polizeitätigkeit und stellte zugleich die rechtlichen Konsequenzen von illegalem Drogenmissbrauch, aber auch von Alkohol im Straßenverkehr dar. Videosequenzen aus einer Aufklärungskampagne des Landeskriminalamtes mit dem Titel „Die Rauchmelder" rundeten die Stunde ab.
In der abschließenden Evaluation bewerteten die Jugendlichen diesen intensiven Tag als ebenso informativ wie wichtig. Eine Schülerin brachte es auf den Punkt: „Ich wollte vorher schon nicht mit dem Rauchen oder Kiffen anfangen. Aber nachdem ich jetzt weiß, was das mit meinem Körper macht und welche rechtlichen Auswirkungen drohen, fange ich garantiert nicht mehr damit an!"